Terrarium
Mindestmaß
Durchstöbert man einmal die
vorhandene Literatur über Bartagamen, fallen einem die
unterschiedlichen Angaben zu der Mindestgröße eines
Terrariums auf. Vorweg sei
gesagt, dass grade in älteren Schriftstücken die
Maßangaben keinesfalls an die
neusten Wissenschaft- und Zuchtergebnisse angepasst
sind.
Am weitesten verbreitet sind die Mindestmaße für eine ausgewachsene Bartagame von 150cm Länge 80cm Breite und 80cm Höhe, also eine Grundfläche von 1,2m² welche auch das Gutachten des Bundesministeriums für die Mindestanforderungen zu Haltung der Tiere vorschlägt. Angaben unter diesen Maßen sind auf keinen Fall für eine gute Haltung nutzbar und auch hier sei gesagt, dass Mindestanforderungen kein Optimum darstellen können. Beobachtet man einmal ein Tier über einen längeren Zeitraum, wird einem bewusst, dass dieser Platz wirklich das absolute Minimum darstellt und eher 200cm x 80cm x 80cm aufwärts angestrebt werden sollte. Auch wenn die Tiere die meiste Zeit des Tages mit „sonnen“ verbringen wird schnell klar, dass sie in ihren aktiven Phasen einiges an Platz und vor allem an Klettermöglichkeiten benötigen.
Da ein Bartagamenrevier in der Natur oft einige Quatratmeter (1 bis zu 3 Hektar) umfassen kann, sollte somit dies als kleinstmögliche Grundfläche angesehen werden, die natürlich auch um ein weites größer ausfallen darf.
Der Deutsche Tierschutzbund nennt
hier noch einmal ganz andere Maße von 250x200x100 cm
für 2
Tiere. Diese Maße sind natürlich selten zu
realisieren,
zeigt aber, dass das Minimum auch nur ein Minimum ist. Man sollte
versuchen einen Mittelweg zwischen diesen beiden Werten zu finden.
>>>Verankerung im Tierschutzgesetz<<<
Achtung: Da wir eine gute und
keine minimalistische Haltung anstreben, gelten alle Maße auch für
Jungtiere und kleinere TIere! Bei Bartagamen macht ein
Aufzuchtsterrarium nach den ersten 12 Lebenswochen absolut keinen Sinn.
Die Tiere sind extrem bewegungsfreudig und wachsen enorm schnell.
Wichtig: Bartagamen sind in der Natur
Einzelgänger, welche sich nur zu
Paarungszwecken treffen. Dies sollte unbedingt bei der Terrarienhaltung
berücksichtig werden, was grade für Neulinge eine
Gruppenhaltung ausschließen
sollte.
Möchte man trotzdem eine Gruppe Bartagamen
zusammenhalten, sollte
dort eine wirklich Große Grundfläche mit viel
Sichtschutz und
Rückzugsmöglichkeiten angeboten werden. Für
ein Paar
kann man pauschal eine
Mindestgröße von ca. 250-300L x 80B x 80H
in cm einrechnen, wobei hier größer auf jeden Fall
besser
wäre.
Innenausstattung
Doch
nicht nur eine ausreichende Grundfläche ist für das
Wohlbefinden des Schützlings wichtig, sondern auch eine gut
strukturierte Rückwand, sowie einige
Einrichtungsgegenstände wie Steine, Wurzeln oder
Höhlen die
zum Klettern,
Reiben und Verstecken genutzt werden können.
Bei der Rückwand ist es wichtig, dass den Tieren einige größere Plateaus angeboten werden auf denen ihr kompletter Körper gut liegen kann. Somit schafft man nicht nur schöne Aussichtsplätze für die Tiere, sondern vergrößert die nutzbare Fläche des Terrariums.
Schöne steinartige Rückwände lassen sich mit etwas Geschick aus Styropor und leicht eingefärbten Fliesenkleber bauen. Bauanleitungen dazu findet man reichlich im Internet oder zu einem späteren Zeitpunkt auch auf dieser Seite.
Auch eine Bepflanzung des Terrariums ist möglich. Hierbei sollte beachten werden, dass die Pflanzen auf keinen Fall gedüngt oder mit Pestiziden behandelt sein dürfen. Auch ist natürlich zu beachten, dass die Pflanzen für Bartagamen nicht toxisch sein dürfen z.B. viele Tillandsien-Arten. Oft in Steppenterrarien verwendet und im Maße auch von den Tieren fressbar ist z.B. der Golliwoog. Plastikpflanzen finden auch häufig den Einsatz im Terrarium, wobei hier erst ausgetestet werden sollte, ob die Bartagamen diese auch nicht anfressen. Auch sollte berücksichtig werden, dass diese oft Weichnmacher enthalten und oft nicht UV beständig sind. Die bessere Wahl ist immer natürliche Dekoration.
Auch bietet die Natur unheimlich viel
Material. So können
abgestorbene Hölzer, Wurzeln, kleine Büsche aber auch
Trockengräser (sollten
aber nicht scharfkantig sein) als Terrarium-Verschönerung
dienen.
Wurzeln, kleine Büsche, oder Äste von draußen können wunderbar für die Terrarieneinrichtung verwendet werden. Die Gefahr, dass die Tiere dabei mit Parasiten infiziert werden, ist verschwindend gering und zu vernachlässigen. http://www.biron.de/ta/hygiene.html
Außenmaterial
Das Außenmaterial kann variieren zwischen den meist verbauten OSB-Platten, Vollglas bis hin zum Massivholz.
Zu beachten ist natürlich,
dass bei unzureichender Dämmung ein Vollglasterrarium
schneller auskühlt und viel Wärme verliert. Dem kann
man jedoch entgegenwirken,
in dem man an den Rück- sowie Seitenwände eine
Struktur aus Styropor und
Fliesenkleber wie oben beschrieben anbringt. Negativ an diesen
Terrarien ist
jedoch einmal das doch beträchtliche Gewicht und das
erschwerte anbringen von
Lampen an bestimmten Stellen oder das Erweitern der Lüftung.
Die
meist verwendeten OSB-Platten, sind zwar nicht grade schön
anzusehen, mit etwas
Farbe, Holzfolie oder sogar einer Außengestaltung mit
Fliesenkleber kann man
sich hier schnell Abhilfe schaffen. Hier ist aber eine Versiegelung des
Bodens
(am besten mit Epoxidharz) oder eine komplette Bespannung mit
Teichfolie
ratsam, dass hier keine Feuchtigkeit eindringen kann.
Massivholz ist sicher die edelste Variante, aber auch die Teuerste. Auch hier sollte man darauf achten, den Boden zusätzlich vor Feuchtigkeit zu schützen und natürlich ist darauf zu achten, dass das Holz mit keinen toxischen Mitteln behandelt wurde.
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