Bodengrund


Über die Wahl des Bodengrunds gibt es einige Abhandlungen und einschlägige Meinungen, jedoch gehen eben genau diese Meinungen zum Teil sehr stark auseinander. Der Bodengrund sollte dem Boden in dem Habitat der Bartagamen ähneln, was Substrate wie Kleintierstreu oder Rindenmulch komplett ausschließt. Auch von dem im Baumarkt oft angebotenen „Reptilienstreu“ ist eindringlich abzuraten, da dieses für die Bartagamenhaltung aufgrund seiner Beschaffenheit ungeeignet ist.

Der Bodengrund sollte in der Regel ca. 20cm hoch aufgeschüttet werden und in den Tiefen leicht feucht gehalten werden (Luftfeuchtigkeit). Da diese Höhe in vielen Terrarien nicht überall gleich möglich ist, empfiehlt sich zumindest in einem Teil einen höheren Hügel aufzuschütten und an den restlichen Stellen bis zum Maximum aufzufüllen.

Bonden Steppe

Auch in der Natur graben Bartagamen sich oft Höhlen, was insbesondere bei Weibchen aufgrund der Eiablage sehr wichtig ist. Somit muss das Substrat eine gewisse Stabilität aufweisen, sollte nicht zu viel stauben und Feuchtigkeit aufnehmen können. Da viele Tiere zu trocken gehalten werden, ist der Bodengrund ein wichtiger Punkt im Thema Klima.

Höhle einer Bartagame in der Natur

Bartagame in der Natur

Viele originale Aufnahmen aus der Natur und Berichte findet ihr auf Facebook bei Beadievet:
https://www.facebook.com/BeardieVet/

Sand-Lehm-Gemisch


Sehr beliebt in der Terraristik ist Spielkastensand mit Lehmpulver gemischt. Hier sollte Bodengrundman im Kleinen austesten, wie stark das Gemisch aushärtet. Meist ist ein Verhältnis von ca. 1:5-1:7 (Lehm:Sand) zu empfehlen, um so eine Grabfähigkeit zu erhalten. Hier kann man sehr gut die Festigkeit des Sandes variieren, in dem man mehr oder weniger Lehmpulver hinzugibt. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass der Spielkastensand nicht mit Fungiziden oder ähnlich schädlichen Stoffen behandelt wurde.

Beispiel zur Mischung: Bei dem Verhältnis 1:5 gibt man zu 5 kg (1x5kg) Lehmpulver etwa 25 kg (5x5kg) Sand hinzu. Gemisch anfeuchten und festdrücken.

Es gibt auch viele Angebote im Internet von bereits ausgebranntem Sand, teilweise auch als Terrariensand beschrieben, welcher natürlich auch genutzt werden kann. Hier ist es aber wichtig, dass der Sand keine scharfe Körnung besitzt und nicht zu viel staubt. Ich persönlich tendiere eher zu gewaschenem und ausgebrannten Spiel-Sand welcher mit Lehmpulver vermischt wird. 

Es muss darauf geachtet werden, dass der Bodengrund nicht zu trocken und staubig ist (siehe Luftfeuchtigkeit und Drainage)

Terrariensand


Als Bodengrund eignet sich auch sogenannter Terrariensand, was aber die weitaus teurere Variante Bodengrunddarstellt. Dieser ist im Handel in verschiedenen Farben erhältlich und auch in verschieden Mischungen mit Lehmzusatz. Der Sand darf nicht zu feinkörnig oder gar scharfkantig sein und sollte gar nicht bis nur wenig stauben. Da Bartagamen (besonders die Weibchen) gerne graben, ist für eine grabfähige Mischung der meist unter „rotem Terrariensand“ zu bevorzugen. Hier kann man aber bei einigen Produkten einen ständigen rötlichen Staubfilm in der Umgebung feststellen und auch die Tiere können rötlich eingefärbt werden.

Es kann jedoch auch der helle Terrariensand gekauft werden, um diesen zusätzlich mit etwas Lehmpulver zu versetzen. Je nach Lehmanteil wird der Sand nach der Trocknung so hart, dass man ganze Höhlen und Aufbauten errichten kann.

Viele Besitzer halten ihre Tiere auf losem hellem Sand, was jedoch mit den Jahren sehr auf die Gelenke gehen kann, die Gefahr der Sandaufnahme erhöht und somit zu lebensbedrohlichen Verstopfungen führen kann. Auch kann der Grabtrieb vieler Tiere nicht befriedigt werden, was gerade bei Weibchen auch zu einer Legenot führen kann. Die weitaus sichere Variante wäre hier, den losen Sand mit ca. 1:5 Lehm/Sand bzw. je nach Lehmart 1:7 Lehm/Sand zu mischen.

Reiner Spielsand

Kann wenn die unteren Schichten feucht gehalten werden und die obere Schicht vor dem Trocknen gut festgedrückt wird je nach Produkt auch leicht aushärten. Locker und lose sollte dieser nicht als Bodensubstrat allein verwendet werden, da das Einsinken auf Dauer den Gelenken der Tiere schadet und die fehlende Grabfähigkeit bei Weibchen zu Legenot führen kann.

Calciumhaltiger- Sand

Einige Halter streuen über ihren normalen Bodengrund sogenanntes Calciumsubstrat. Davon ist in den meisten Fällen dringend abzuraten, da dies die oft Tiere dazu animieren kann, vermehrt Sand aufzunehmen, was unweigerlich zu Verstopfungen führt. Für den Caliumhaushalt sollten somit eher gesondert Substrate in Schalen oder über dem Futter angeboten werden.